Sonnenbichl News Februar 2022

Sonnenbichl News Februar 2022

„Wie gewonnen so zerronnen“ könnte man den Saisonstart am Christa Kinshofer Skizentrum Sonnenbichl mit kurzen Worten beschreiben. Bis kurz vor Weihnachten herrschten in unserer Region tiefwinterliche Verhältnisse. Kalte Temperaturen und eine natürliche Schneeauflage ließen große Hoffnungen zu, in den Startlöchern für einen tollen Skiwinter zu stehen. Erste Trainingseinheiten bei kompakten Pistenverhältnissen konnten bereits durchgeführt werden. In Bezug auf die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie wurde das, aus der letzten Saison stammende, bewährte Hygienekonzept angepasst. Für skibegeisterte Kinder und Jugendliche war unter Einhaltung der Regelungen, die Ausübung des Skirennsports wieder im vollen Umfang möglich.
Aber dann kam Weihnachten und der Jahreswechsel mit frühlingshaften Temperaturen und Niederschlägen in Form von ergiebigen Regen.
Uns, den Betreibern des Skizentrums war vollkommen klar, mit einem meistens um die Weihnachtszeit einsetzenden Wärmeeinbruch rechnen zu müssen. Uns ist und war allerdings auch klar, dass bei genügender Produktion von Maschinenschnee die warme Phase überbrückt werden kann.
Maschinenschnee, durch seine Struktur in Form von Eiskristallen ist gegenüber natürlichen Schneekristallen wesentlich wärmeresistenter und bildet somit eine länger anhaltende, kompakte Skipiste.
Aber irgendwann kommt auch maschinell produzierter Schnee an seine Grenzen.
Während in einer Höhenlage bis ca. 1200 m kein Brösel Schnee mehr zu sehen war, konnte man von Tegernsee aus ein weißes Schneeband am Sonnenbichl erkennen. Hier handelte es sich ausschließlich nur noch um Maschinenschnee, welcher sozusagen überlebt hatte.
Leider war es über die Feiertage allerdings so warm, dass trotzdem kein Stangentraining stattfinden konnte. Die durchgängig 40 – 50 cm hohe Schneeauflage war zu weich. Permanentes Befahren von ausgeflaggten Läufen führt bei zu weicher Unterlage zu tiefen Wannen und Löchern, welches abgesehen vom Verletzungsrisiko die Gefahr birgt, bis auf die Grasnarbe durchzufahren. Schweren Herzens mussten wir uns dazu entschließen, das Befahren des Hanges in ausgeflaggten Läufen zu untersagen.
Was erschwerend hinzukommt, ist die Tatsache, dass die Schleppliftspur nur unter großen Schwierigkeiten mit Maschinenschnee belegt werden kann. Durch ihre leicht erhöhte Lage verschwindet die Schneeunterlage immer zuerst auf der Liftspur.
Aber, und das ist die gute Nachricht, so schnell wird am Sonnenbichl nicht aufgegeben!
Am 04.01.2022 sollte ein Sparkassencup des Skiverbandes Oberland für Kinder und Jugendliche stattfinden. Als Ausrichter waren der SC Kreuth und der SC Rottach-Egern beauftragt.
Bereits am Vorabend des Renntages trafen sich ab 16.00 Uhr ca. 40 bis 50 Erwachsene, Jugendliche und Kinder um in einer Gemeinschaftsaktion die Liftspur mit Schnee zu präparieren. Bewaffnet mit Schaufeln und Kübeln wurde 3 Stunden lang unentwegt Schnee auf die Liftspur transportiert, um diese wieder befahrbar zu machen. Über das Tegernseer
Tal hinaus, z.B. aus dem Isarwinkel und Schlierachtal kommend, beteiligten sich daran Eltern, Kinder und deren Trainer.
Ein ehrenamtliches Engagement welches besonders Erwähnung finden soll und welches zeigt, dass die Begeisterung für den Skisport nach wie vor vorhanden sein scheint. Belohnt wurden wir mit einem tollen Skirennen am darauffolgenden Tag, bei sehr guten Pistenverhältnissen und mehr als 100 Teilnehmern aus der Region, dem Allgäu und dem
Bayerischen Wald.
Zum Zeitpunkt der Berichtsverfassung hat sich mittlerweile wieder winterliches Wetter eingestellt. Die Wettervoraussagen kündigen Schneefall und kalte Temperaturen an. Wir sind und bleiben optimistisch, dass sich noch ein schöner Winter einstellt und dass v.a. skibegeisterte Kinder und Jugendliche ihren Sport uneingeschränkt ausüben können.

Mit großer Freude haben wir auch vernommen, dass unsere Leistungsträger aus der Region mit tollen Ergebnissen von ihren Wettkämpfen nach Hause gekommen sind. Toni Tremmel vom SC Rottach-Egern konnte bei einem Europacupslalom am 15.12.2021 in Obereggen/ITA den 2. Platz belegen. Leider lief es für ihn bei den Weltcupslaloms noch nicht nach Wunsch. U.a. bedingt durch Fahrfehler reichte es bisher noch nicht, sich für die besten 30 des zweiten Durchgangs zu qualifizieren. In der Weltspitze ist das Niveau sehr hoch, was dazu führt, dass der geringste Fehler mit einem Zeitverlust von ein paar Hundertstel, das Ausscheiden bedeutet. Wir sind uns allerdings sicher, dass Toni bei den nächsten Weltcuprennen einen fehlerfreien Lauf ins Ziel bringen kann und sich aufgrund seines großen Potentials für den 2. Durchgang qualifizieren wird.
Auch Leni Schmotz vom SC Leitzachtal scheiterte bei den letzten Weltcuprennen nur um wenige Hundertstel an der Qualifikation für den 2. Durchgang. Sicherlich liegt dies mit an ihrer gerade überstandenen Verletzung. Auch sie hat das Können sich unter den weltbesten Skirennläuferinnen zu behaupten.
Marinus Sennhofer vom SC Kreuth wurde int. Deutscher Jugendmeister in der alpinen Kombination, bestehend aus Super-G und Slalom am 22.12.2021 am Götschen in Bischofswiesen. Bei seiner Teilnahme an mehreren Europacuprennen reichte es für ihn als einem der jüngsten Teilnehmer nicht ganz, sich für den zweiten Durchgang zu qualifizieren. Mit zunehmender Erfahrung und mit besseren Startnummern ist es allerdings nur noch eine Frage der Zeit, wann er dies erreichen wird.
Besonders stolz sind wir auf Max Poller, ein Nachwuchstalent vom SC Schliersee, welcher zur Trainingsgruppe des Jugendteams SV Oberland/Sonnenbichl gehört. Zum jüngsten teilnahmeberechtigen Jahrgang 2005 gehörend, konnte er bei einem FIS-Riesenslalom am 01.12.2021 in Pfelders einen hervorragenden 23. Platz belegen. Er war achtbester Deutscher und wurde mit hervorragenden 74,95 FIS-Punkten belohnt.
Wir gehen mit großen Schritten in den noch jungen Winter. Der alpine Skisport ist und bleibt ein tolles Betätigungsfeld für Groß und Klein. Wir wollen trotz unvorhersehbaren Unwägbarkeiten und manchmal auch empfindlichen Rückschlägen unseren Beitrag zum Erhalt des Skisports in unseren Breitengraden leisten und sind zuversichtlich, dass dies so bleiben wird.

Im Namen der Vorstandschaft des Fördervereins Schneesport Tegernseer Tal e.V.
Toni Schwinghammer

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