Sonnenbichl News 10-2017

Sonnenbichl News 10-2017

Neues vom Sonnenbichl oder auf neudeutsch Sonnenbichl News sollen die monatlichen Pressemeldungen heißen, in welchen der Förderverein Schneesport über Neuigkeiten aus der Skisportszene im Tegernseer Tal berichten möchte. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wird das Herbstfest am Sonnenbichl bereits Geschichte sein. Zum Zeitpunkt der Berichtsverfassung hoffen wir auf schönes Wetter und viele Besucher. Wie bereits angekündigt findet am 09.10.2017 um 19.30 Uhr in der Sonnenbichl Skihütt`n die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen statt. Die Vorstandschaft freut sich auf zahlreiches Erscheinen. Fördervereinsmitglieder werden schriftlich  eingeladen.

Was tut sich eigentlich in der schneefreien Zeit? Wie bereiten sich unserer Skisportler auf den kommenden Winter vor?

Dazu wollen wir in den folgenden Zeilen Marinus Sennhofer vom SC Kreuth befragen. Marinus fährt nächstes Jahr seine letzte Schülersaison Ein entscheidendes Jahr, bevor es in den Jugendbereich und um die Teilnahme an int. FIS-Rennen geht. Marinus ist derzeit auf der Deutschen Schülerrangliste als bester Schüler der Altersklasse U16 geführt.

Marini, wo trainierst du am liebsten und wohin gehst du sonst zum Skifahren?

Am Sonnenbichl trainiere ich am liebsten Slalom. Wenn es von ganz oben geht auch sehr gerne Riesenslalom. Im Frühjahr bin ich gerne im Kaunertal und im Herbst auf dem Gletscher in Sölden oder in Sulden am Ortler.

Warum magst du den Sonnenbichl?

Der Sonnenbichl ist ein schwieriger Hang, meistens sehr gut präpariert und vom Anspruch sehr fordernd. Wenn man den Sonnenbichl beherrscht ist man für alle anderen Hänge sehr gut vorbereitet.

Warum betreibst du den Skirennsport als Leistungssport?

Skifahren ist doch auch ohne blaue und rote Stangen eine schöne Freizeitbeschäftigung.
Meine Mama und mein Papa haben mir den Spaß am Skirennsport in sehr jungen Jahren vermittelt und mich nicht nur gefördert sondern auch gefordert. Ich habe Ziele, die ich im Skirennsport gerne erreichen möchte; z.B. mich für einen weiterführenden Kader des Deutschen Skiverbandes zu qualifizieren und hoffentlich mal an Weltcuprennen teilnehmen zu dürfen. Mein Fernziel ist, ein Weltcuprennen zu gewinnen. Mir gefällt Aufgabenstellungen, z.B. des Trainers, zu bewältigen und dafür auch gelobt zu werden. Schön ist auch das Reisen, kennenlernen anderer Gegenden, Länder und Menschen. Besonders schön finde ich, bei dem was ich tue Erfolg zu haben. Im Leistungssport lernt man mit Erfolgen und Misserfolgen umzugehen und wird für das was man tut früher oder später belohnt.

Was machst du sonst so, wenn du nicht trainierst, beim Skifahren bist oder dich auf deine schulischen Aufgaben konzentrierst?

Ich spiele Fußball beim FC Real Kreuth in der B-Jugend. Meine Position ist auf der linken Seite, offensives Mittelfeld. Je nachdem was es zu tun gibt, helfe ich ganz gerne zu Hause mit. Aber ich entspanne mich auch mal ganz gerne, zu Hause indem ich mich hinlege, mir es gemütlich mache und einfach mal nichts tue.

Wie bereitest du dich jetzt im Sommer/Herbst auf die kommende Skisaison vor?

Im Frühjahr nach Ende der letzten Skisaison war ich nochmals beim Skifahren auf den Gletschern unterwegs. Schwerpunkt war freies Skifahren, Schulung meiner Skitechnik. Allgemein trainiere ich 5mal pro Woche. In diesem Frühjahr/Sommer mit dem Schwerpunkt Ausdauer, welches dann immer mehr ins Krafttraining überging. Zusätzlich gehören immer Koordination, Beweglichkeit und Balanceübungen zu meinem Trainingsprogramm.

Trainierst du schon richtig mit Gewichten im Kraftraum?

Ja, meistens im Kraftraum in Hausham oder im Medius in Schliersee.

Wie schaut`s schulisch und beruflich bei dir aus?

Erst einmal möchte ich im kommenden Schuljahr die mittlere Reife an der Realschule Tegernseer Tal machen. Wenn ich im nächsten Winter mich für einen weiterführenden DSV-Kader qualifizieren kann, habe ich Chancen bei der Bundespolizei in Bad Endorf oder bei der Bundeswehr eine Ausbildung zu beginnen. Eine Alternative dazu wäre der Besuch der Fachoberschule in Berchtesgaden. Diese ist an das Christopherus Skiinternat angegliedert und dort werden Leistungssportler in ihrem sportlichen Werdegang unterstützt.

Es heißt, Leistungssportlern wird ein Teil ihrer Kindheit und Jugend geraubt. Wie siehst du dies?

Wenn zu Hause Partys oder Feiern meiner Freunde stattfinden und ich auf Trainingskurs oder Wettkampf muss, wäre ich manchmal auch ganz gerne dabei. Aber dann denke ich mir, wenn ich in eine schöne Gegend komme und vielleicht ein anderes Land kennen lerne, ist das auch schön. Somit fällt es mir nicht so schwer auf die ein oder andere Feier zu verzichten. Außerdem sind wir im Team gut befreundet. Wir haben Spaß, vor allem beim Schafkopfen. Aus diesem Grunde finde ich das Ganze gar nicht so schlimm. Meine Freunde zu Hause akzeptieren, dass ich Leistungssportler bin und öfters mal weg bin. Sie regen sich zwar manchmal auf, wenn ich nicht zur Schule muss. Trotzdem versorgen sie mich mit dem versäumten Unterrichtsstoff, den ich dann nachlernen kann.

Wie wirkt sich das oftmalige Fehlen im Unterricht auf deine schulischen Leistungen aus?

Ich glaube nahezu gar nicht. Ich meine ich wäre bei regelmäßiger Anwesenheit im Unterricht auch nicht viel besser. Aus meiner Sicht und auch von meinen Noten, bin ich ein guter Schüler. Dies liegt auch daran, dass mich meine Lehrer, die Schulleitung und meine Mitschüler sehr gut unterstützen. Sie geben mir damit die Chance meinen Abschluss an einer heimischen Schule zu machen.

Abschließend die Frage nach deinem Vorbild?

Dies ist Marcel Hirscher. Er ist genauso wie ich nicht besonders groß. So wie er Ski fährt, von der Technik, von der Kurvenlage usw. bin ich begeistert. Auch menschlich finde ich ihn gut. Ich habe ihn schon zweimal persönlich getroffen. Einmal beim Waldfest in Kreuth, da habe ich mich mit ihm unterhalten. Er war voll lässig, gut drauf, gesprächig und sehr sympathisch. Auch auf dem Mölltaler Gletscher beim Training haben wir von unserem Team ihn getroffen. Da war er genauso nett und gut drauf.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Toni Schwinghammer